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Lebensversicherungen als Altersvorsorge unbrauchbar / Bild: APA
29.07.2010

VKI: Lebensversicherungen als Altersvorsorge unbrauchbar

Lebensversicherungen gelten als besonders sicher und verlässlich. 2009 gab es in Österreich laut Verband der Versicherungsunternehmen fast 10,5 Millionen Lebensversicherungsverträge. Viele davon wurden allerdings unter falschen Überlegungen – nämlich zur Altersvorsorge – abgeschlossen. Gerade dafür eignen sie sich nämlich wegen bestürzend niedriger Erträge überhaupt nicht, ist das Ergebnis einer Analyse des Vereins für Konsumenteninformation (VKI).


"Hände weg von Lebensversicherungen!" Drastischer als der Verein für Konsumenteninformation kann man es kaum formulieren. Der VKI hat die Angebote für Er- und Ablebensversicherungen der sieben größten Versicherungsunternehmen analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass Er- und Ablebensversicherungen für das Vorsorgesparen nicht zu empfehlen sind.

Hohe Spesen – magere Renditen
Kritikpunkt Nummer eins sind die hohen Kosten und Spesen, die einen Großteil des Ertrages fressen. Die Renditen bei Ablauf der Versicherungen sind schon seit einigen Jahren sehr mager, die Prognosen für Neuverträge sind sogar noch schlechter.

Bei Todesfall nicht ausreichend
Und auch das Verkaufsargument, dass die Er- und Ablebensversicherungen auch eine gute Absicherung für den Todesfall bieten, lässt der VKI nicht gelten. Die Versicherungssummen seien bei diesen Versicherungen nämlich viel zu gering, um die finanzielle Lücke durch den Ausfall des Familienerhalters auch nur annähernd zu schließen, kritisieren die Konsumentenschützer. Eine reine Ablebensversicherung sei da weitaus zielführender und billiger.

Teure vorzeitige Kündigung
Trotz dieser Einwände warnt der VKI davor, bestehende Verträge vorzeitig zu kündigen. Die Konsumentenschützer raten, die Verträge zu optimieren, statt sie zu beenden. Dazu zählt u.a. die Prämie jährlich zu zahlen, um den so genannten Unterjährigkeitszuschlag zu vermeiden, der bis zum Ende der Laufzeit einige tausend Euro ausmachen kann.

Zum Optimieren zählt auch, teure Zusätze wie z.B. einen Prämienerlass im Krankheitsfall zu streichen und die Wertanpassung der Verträge zu überdenken, die oft doppelt so hoch ist wie der Verbraucherpreisindex und die Prämien in die Höhe schnellen lässt.

Vorsicht bei Wechsel
Dringend abgeraten wird von den Verbraucherschützern, in neue, ertragreichere Verträge zu wechseln. Das bringt nämlich zwar für den Bank- oder Versicherungsmitarbeiter eine saftige Provision, für die Versicherungsnehmer bedeutet es jedoch, dass sie für den alten Vertrag deutlich weniger herausbekommen, als sie eingezahlt haben und für den neuen Vertrag wieder der ganze Kosten- und Spesenberg abgetragen werden muss, ehe das eingezahlte Geld für sie zu arbeiten beginnt.

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