16.01.2007
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AK: TV-Werbung im Kinderprogramm "zu ungesund"
Zwei Drittel der TV-Lebensmittelspots in Nachmittagskinderprogrammen bewerben ungesundes Essen, kritisiert die Arbeiterkammer nach einer Analyse. Obst und Gemüse werden hingegen kaum beworben.
Die AK hat insgesamt 240 Stunden Kinderprogramm am Nachmittag in ORF1, ATV+, KI.KA und Super-RTL analysiert. In gut zehn Prozent der Sendezeit in den Kinderprogrammen ist demnach Werbung zu sehen.
Wird mit Essen geworben, so bewerben zwei Drittel der Spots ungesunde Kost, etwa Naschereien süße Getränke oder Junk-Food. |
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Begehrte Zielgruppe Kinder sind laut AK Ernährungsexpertin Petra Lehner eine begehrte Zielgruppe für die Werbung geworden und würden vermehrt selbst bestimmen, was sie oder ihnen ihre Eltern kaufen.
Vor allem Jüngere Kinder hätten laut Arbeiterkammer Probleme, Werbung als solche zu erkennen. Lehner kritisiert: "Wenn überwiegend Dickmacher beworben werden, ist das dem Kampf gegen das Übergewicht wahrlich nicht förderlich.“ Immerhin steige die Zahl dicker Kinder in Europa jährlich um 400.000 an.
Die AK Analyse zeigt auch: KI.KA ist werbefrei und daher für Kinder in dieser Hinsicht am Besten. Beim ORF gibt es zehnmal weniger Werbung als bei den privaten Sendern. Hier bewirbt jeder fünfte, auf ATV+ jeder vierte und auf Super-RTL jeder dritte Spot Lebensmittel. So würden bei Super-RTL Kinder in einer durchschnittlichen Fernsehstunde laut AK zwölf Lebensmittelspots sehen.
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Tipps der AK für Eltern - KI.KA ist werbefrei und daher für Kinder besser geeignet als werbestarke Privatsender.
- Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind das Programm an, und besprechen Sie gesehene Werbebeiträge.
- Vergessen Sie nie: Werbung will verkaufen, auch wenn bestimmte Produkte als besonders "cool", "in" oder "ideal für Kinder" angepriesen werden.
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Die AK fordert nach der aktuellen Analyse einmal mehr in der EU-Fernsehrichtlinie ein Werbeverbot für Süßes und Fettes in Kinderprogrammen.
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