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Besserer Schutz gegen unerbetene Werbeanrufe
Das Konsumentenschutzministerium hat vor zwei Wochen eine Hotline zum Thema unerbetene Werbeanrufe eingerichtet. Mehr als 900 Verbraucher haben sich gemeldet und über die zum Teil sehr aggressiven unerwünschten Anrufe beschwert. Meist kommen sie von Firmen, die Gewinne versprechen oder Spielgemeinschaften für Lotto und Toto anbieten. Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) fordert ein schärferes Gesetz.
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Handlungsbedarf Für Konsumentenschutzminister Rudolf Hundstorfer hat die Aktion gezeigt, wie groß der Beratungsbedarf und die Not der Menschen sind, die aus derartigen Werbeanrufen resultieren. Die Ergebnisse der Umfrage würden ihn darin bestärken, eine wirksamere Regelung, die Konsumenten vor solchen Vertragsfallen schützt - zu fordern.
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Ziel der Aktion Das Ziel der Sensibilisierungskampagne gegen unerwünschte Werbeanrufe vom 1. bis 12. März sei es gewesen, Verbrauchern einerseits Tipps zu geben, wie auf unerwünschte Anrufe am besten reagiert werden soll, und sie andererseits einzuladen, ihre Erfahrungen mit Telefonkeilern weiter zu geben.
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Internationale Kampagne Österreich hat sich mit dieser Initiative an der weltweiten Informationskampagne gegen unfaire oder betrügerische Geschäftspraktiken beteiligt, die seit 2007 im Rahmen des sogenannten ICPEN, eines Netzwerkes von Vollzugsbehörden, jährlich zeitgleich stattfindet.
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Keine Auskünfte Deutlich wurde im Zuge der Auswertung der Konsumentanrufe, dass die Unternehmen mit Informationen über sich selbst geizen. Genannt wird meist nur der Firmenname. Die Anschrift oder der Sitz des Unternehmens sowie eine Telefonnummer werden Verbrauchern fast nie mitgeteilt.
Der Preis für die angebotene Leistung wird von rund zwei Drittel der Unternehmen genannt, die Dauer der Bindung eines möglichen Vertrages erfährt aber nur die Hälfte der angerufenen Personen.
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Zahnloses Verbot Besonders abgesehen haben es die Telefonkeiler auf die Daten des Angerufenen: Mehr als die Hälfte der Konsumenten gaben an, dass sie regelmäßig ihren Namen und ihre Adresse verifizieren sollten. Fast der Hälfte der Konsumenten wurden ihre Kontodaten entlockt. Fast 40 Prozent der angerufenen Konsumenten fühlen sich von den Anrufern massiv bedrängt oder unter Druck gesetzt. Beinahe 90 Prozent der Betroffenen sagen, sie wären über ein Rücktrittsrecht nicht aufgeklärt worden.
Vom Gesetz her sind bereits jetzt unerbetene Anrufe grundsätzlich verboten und können mit saftigen Geldstrafen belegt werden. Da der Anrufer aber in der Praxis oft unerkannt bleibt, können Strafen nur selten verhängt werden.
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