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Nebenwirkungen von Arzneimittel werden genauer untersucht
Medikamente sollen in der Europäischen Union künftig eingehender und länger auf Nebenwirkungen hin untersucht werden. Außerdem sollen Patienten besser darüber informiert werden, unter anderem durch die Veröffentlichung der Beipackzettel im Internet, wie eine heute vom Europaparlament in Straßburg verabschiedete Neuregelung vorsieht.
Da der EU-Rat bereits zugestimmt hat, können die Vorschriften vor Jahresende in Kraft treten. Die Mitgliedsstaaten müssen sie dann binnen 18 Monaten umsetzen - also bis spätestens Mitte 2012. |
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Auch Patienten sollen Erfahrungen weitergeben Der Neuregelung zufolge können die zuständigen Behörden künftig auch nach der Zulassung von der Pharmaindustrie Daten zu Wirksamkeit und eventuellen Nebenwirkungen von Medikamenten verlangen. Auch Patienten sollen dazu aufgefordert werden, ihre Erfahrungen mit Nebenwirkungen weiterzugeben. Um dies zu erleichtern, soll eine direkte Meldung durch den Patienten an die nationalen Behörden ermöglicht werden.
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EU-Datenbank für Arzneimittel Geplant ist ferner die Einrichtung einer EU-Datenbank für Arzneimittel, die Patienten über etwaige Nebenwirkungen informiert. Außerdem sollen die Beipackzettel in allen Sprachen im Internet abrufbar sein. Dies sei besonders für Reisende wichtig, die im Ausland ein Medikament bekommen und den Beipackzettel nicht lesen können.
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197.000 sterben jährlich an Nebenwirkungen Nach Angaben der europäischen Verbraucherschutzzentrale (BEUC) in Brüssel sterben in der EU jährlich schätzungsweise 197.000 Menschen an Nebenwirkungen, etwa allergischen Reaktionen auf ein Medikament. Im Krankenhaus sei dies die fünfthäufigste Todesursache. Die geplanten Maßnahmen zur besseren Überwachung von Arzneimitteln seien ein "Gewinn für die Verbraucher."
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