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23.09.2010

Stromanbieterwechsel: Mangelhafte Konsumenteninformation

Seit der Strommarktliberalisierung im Jahr 2001 kann jeder Haushalt seinen Stromanbieter frei wählen und unkompliziert zu einem günstigeren Lieferanten wechseln. Dazu ist es allerdings höchst ratsam, sich vor einem Wechsel genau zu erkundigen und den Tarifdschungel mit Rabatten und Bindungsfristen zu durchforsten. Dass dies den Kunden nicht unbedingt leicht gemacht wird, zeigt eine heute in Wien präsentierte Erhebung des Vereins für Konsumenteninformation. Sowohl Internetseiten und Hotlines der Anbieter als auch Stromrechnungen helfen nämlich oft nicht weiter.


Laut Regulierungsbehörde E-Control wechseln jährlich nur weniger als 1,5 Prozent der Stromkunden ihren Anbieter. Das dürfte auch daran liegen, dass nur wenige Firmen bei diesem Thema sonderlich auskunftsfreudig sind, zeigt eine Analyse des VKI für die Oktoberausgabe der Zeitschrift "Konsument". Bei insgesamt 21 Stromanbietern wurden die Internetseiten, die Servicehotlines sowie die Rechnungen auf Service und Informationsgehalt hinsichtlich des Wechsels des Stromversorgers erhoben.

Direkter Preisvergleich meist unmöglich
Bei den Rechnungen fiel laut VKI-Energieexperte Andi Peter besonders auf, "dass es nur bei zwei Unternehmen möglich ist, den Preis in Cent pro Kilowattstunde herauszulesen. Und das ist das wesentliche Merkmal um einen Vergleich mit einem anderen Anbieter zu machen."

"Wirkarbeit" und "Blindstrom"
Die Verständlichkeit der Rechnungen lasse trotz manchmal vorhandener Begriffserklärungen insgesamt zu wünschen über, kritisiert Andi Peter: "Es gibt viele Anbieter, die Begriffe erklären und nicht verwenden, andere verwenden Begriffe, die nicht erklärt werden."

Und so stellen Rechnungsposten wie "Wirkarbeit", "nicht gemessene Leistung" und "Blindstrom" die Kunden vor praktisch unlösbare Rätsel.

Kunden "nerven" bei Hotline
Bei den Websites kritisiert der VKI vor allem die mangelnden Informationen der ehemaligen regionalen Monopolbetreiber. Neue Anbieter und solche, die sich nach der Liberalisierung neu orientiert haben, seien hingegen auskunftsfreudiger.

Bei den telefonischen Beratungen wurde den VKI-Testern insbesondere bei Detailfragen oft das Gefühl vermittelt, die Beraterinnen und Berater zu nerven. Insgesamt gaben nur vier der 21 Unternehmen von sich aus einen Hinweis auf den Tarifkalkulator der E-Control, wo man sich im Internet relativ einfach auf die Suche nach einem neuen Anbieter machen kann.

externen Link öffnenKonsument.at: Stromanbieter wechseln - Wenig Spannung im Wettbewerb

externen Link öffnenE-Control

externen Link öffnenTarifkalkulator

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