Logo Arbeiterkammer
Hauptnavigation weiter zur Übersicht aller aktuellen Tests nützliche Links und hilfreiche Adressen zur Startseite
zur Übersicht der Artikel aus der Sendungsreihe help-Radio
25.09.2010

Kindersitze richtig prüfen

Kindersitze sind einem gewissen Verschleiß ausgesetzt: Ähnlich wie Motorradhelme besteht ihre schützende Schale aus Styropor. Im Falle eines Unfalles wirkt diese Schale wie eine Knautschzone und schützt die kleinen Insassen – allerdings nur dann im vollen Umfang, wenn das Styropor nicht schon vorher unbemerkt beschädigt wurde.


Auf den Zustand des Innenlebens eines Kindersitzes sollte daher regelmäßig geachtet werden, ebenso wie auf die ordnungsgemäße Funktion von Gurten und Gurtschloss, empfiehlt der ÖAMTC.

Belastungen des Alltags
Sitzpolsterungen aus Styropor, wie sie in der überwiegenden Mehrheit der erhältlichen Kindersitze verwendet werden, sind empfindlich, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl: "Dieses Styropor widersteht oft nicht den Belastungen des Alltags. Es kann sein, das es bricht oder zerbröselt." Und das oft unbemerkt unterhalb des Sitzbezugs.

Bröckelnde Sitzpolsterungen bedeuten allerdings nicht automatisch ein Sicherheitsrisiko. Kein Grund zur Sorge besteht etwa bei Abnutzungen in Bereichen, die im Falle eines Aufpralls kaum Energie absorbieren müssen. "Das wäre zum Beispiel im Beinbereich, auf den Oberschenkel, da ist es hauptsächlich aus Komfortgründen, damit die Kinder längere Zeit ruhig sitzen können. Ist es aber im Kopfbereich ist es sehr gefährlich", so Kerbl.

Auch neue Sitze prüfen
Auch ungebrauchte Kindersitze können bereits nur noch eingeschränkt verkehrstauglich sein, warnt Steffan Kerbl: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass durch falsche Lagerung oder einen Transportschaden der Sitz schon vorgeschädigt ist, und man das nicht merkt." Eine Beschädigung, egal, ob bei gebrauchten oder neuen Sitzen, ist nicht offensichtlich, das schützende Styropor wird erst sichtbar, wenn der Bezug abgenommen wird.

Steffan Kerbl empfiehlt, bei in Gebrauch befindlichen Kindersitzen in regelmäßigen Abständen den Zustand der Polsterung zu kontrollieren, und beim Kauf eines neuen Sitzes genauer hinzusehen. "Man soll ja das Kind sowieso probesitzen lassen, und zwar bei dem Sitz, den man dann wirklich kauft, und bei der Gelegenheit kann man durchaus darauf bestehen, dass man ganz gerne einmal unter den Bezug schauen möchte, um sicher zu gehen, dass der Sitz nicht irgendwo gebrochen ist." Nicht zuletzt, um Gewährleistungsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen.

Saft schädigt Gurte
Vom Kauf eines gebrauchten Sitzes rät der ÖAMTC-Techniker ab: Wenn ein Kindersitz bereits einen Unfall hinter sich hat, ist er unbrauchbar, und die Vergangenheit eines gebrauchten, fremden Sitzes lässt sich meist nicht rekonstruieren.

Außerdem regelmäßig zu begutachten: Der Zustand der Gurte.
"Die neigen dazu auszufransen, oder sich selbst zu versteifen. Wenn Saft oder Flüssigkeit in den Gurt eindringt und das wieder verdunstet, bleiben Rückstände zurück und der Gurt wird steif. Das kann bedeuten, dass man ihn nicht mehr so richtig spannen kann", so Kerbl.

Das Gurtschloss muss außerdem satt und hörbar schließen. Nicht mehr einwandfreie Gurte müssen getauscht werden, mahnt Steffan Kerbl, und sollte das Styropor ebenfalls bröseln, ist ein komplett neuer Sitz anzuraten.

externen Link öffnenÖAMTC: Kindersitztest 2010

HELP, das Konsumentenmagazin
Jeden Samstag, 11:40 h, Ö1

Link öffnenhelp@orf.at

Artikel lesenVerkaufsverbot für veraltete Kindersitze (28.01.2010)

ORF

Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick

ORF