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Schadstoffe in Babybeißringen / Bild: ORF
10.03.2007

Schadstoffe in Babybeißringen

Nach einer EU-Richtlinie dürfen in Babyartikeln und Spielwaren aus Weich-PVC, die in den Mund genommen werden können, Phthalate nicht mehr enthalten sein.


Trotzdem kann man sich aber weiterhin nicht darauf verlassen, dass etwa in Beißringen nichts Gesundheitsschädliches mehr enthalten ist, denn bei einer "Öko-Test"-Untersuchung wurden in der Hälfte der Produkte bedenkliche Inhaltstoffe gefunden.

Gefährliche Stoffe in Beißringen
Das Frankfurter Magazin Öko-Test hat 20 Baby-Beißringe auf Schadstoffe untersuchen lassen. Phthalat-Weichmacher, die unter dem Verdacht stehen, Auslöser von Allergien, Asthma und Krebs zu sein und durch eine EU-Richtlinie in Spielsachen, die in den Mund genommen werden können, verboten sind, waren nur in einem Produkt und auch dort in einer unter dem festgelegten Grenzwert liegenden Menge.

Dafür fanden sich in mehreren Beißringen andere, nicht minder gefährliche Stoffe. In vier Produkten wurden Nonylphenol und Bisphenol A nachgewiesen, wozu Susanne Gschind von Öko-Test sagt:

"Das Problem ist, dass beide Substanzen hormonell wirken können, das heißt auf das Hormonsystem wie ein Östrogen wirken können."

Schadstoffe ersetzen
Sieben Beißringe enthielten erhöhte Gehalte an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, kurz PAK, so Susanne Gschind:

"Dabei handelt es ich um eine Stoffgruppe, von denen zahlreiche Stoffe nachweislich krebserregend sind."

In einem Kühlbeißring waren die Werte sogar stark erhöht. Damit aber noch nicht genug:

"Ein Produkt enthielt PVC oder andere chlorierte Kunststoffe. Chlorierte Kunststoffe sind deshalb problematisch, weil sie die Umwelt bei der Herstellung und Entsorgung belasten und vor allem in der Müllverbrennung gesundheitsschädliche Dioxine bilden."

Zu den problematischen Inhaltsstoffen gibt es mittlerweile – freilich etwas teurere – Alternativen, weshalb Öko-Test fordert:

"Solche Stoffe auf jeden Fall zu ersetzen. Zum Beispiel, billiges Teeröl in Kunststoffprodukten, dann könnte man die PAK-Problematik umgehen oder aber statt Polycarbonat andere Kunststoffe zu verwenden, dann könnte man Bisphenol A vermeiden."

Alternative Möglichkeiten
Da aber wohl noch einige Zeit vergehen dürfte, bis alle Schadstoffe nach dem Phthalate-Beispiel in Babyartikeln gesetzlich verboten werden, empfiehlt Susanne Gschind:

"Beißringe dem Baby nicht in die Hand geben, wenn die Produkte unangenehm riechen. Eine gute Empfehlung sind Silikon-Beißringe, weil da bestimmte Schadstoffe, wie zum Beispiel polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe gar nicht auftreten können. Oder den Babys auch alternative Möglichkeiten - zumindest zeitweise - anzubieten, nämlich Veilchenwurzeln, die es in der Apotheke zu kaufen gibt."

Beißringe, deren Oberfläche rissig oder porös wird, sollte man jedenfalls sofort wegschmeißen. Und das gilt auch für Produkte, die trüb werden oder bei denen die Farbe abgeht.

externen Link öffnenÖko-Test: Beißringe

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