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Gekippte MasterCard-Gebühren: Preise sollen sinken / Bild: ORF
20.12.2007

Gekippte MasterCard-Gebühren: Preise im Handel sollen sinken

Die EU-Kommission hat die Gebühren der Kreditkartenfirma MasterCard gekippt und erwartet nun niedrigere Preise im Einzelhandel, da die Händler derzeit die Abwicklungsgebühren auf ihre Warenpreise aufschlagen würden.


Der Handel begrüßte die Entscheidung von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes nach jahrelangen EU-Ermittlungen. Die Händler seien bisher für Dienste zur Kasse gebeten worden, von denen sie in keiner Weise profitierten.

MasterCard kündigte an, gegen den Beschluss rechtlich vorzugehen. Marktkräfte und nicht Regulierung sollten über Schlüsselfragen wie die Festsetzung dieser Gebühren entscheiden, heißt es vom Unternehmen, das laut Kommission mit den Logos MasterCard und Maestro einen Anteil von 45 Prozent bei den Zahlungskarten hat.

Verstoß gegen EU-Recht
Die EU-Wettbewerbshüter haben erstmals direkt in das Geschäftsmodell eines Kreditkartenanbieters eingegriffen. Die Abwicklungsgebühren, die letztlich der Einzelhändler bei jeder Kartenzahlung zu tragen hat, verstoßen gegen EU-Recht und müssen abgeschafft werden, so die Argumentation.

Diese Gebühren gelten praktisch für alle grenzüberschreitenden Kartenzahlungen in Europa. Die Kommission setzte MasterCard eine Frist für die Änderung von sechs Monaten, sonst sei ein tägliches Bußgeld von 3,5 Prozent des täglichen Gesamtumsatzes fällig.

Auch Reaktion von Visa zu erwarten
Die EU-Wettbewerbskommissarin erwartet auch Auswirkungen der Entscheidung auf Visa, den zweiten großen Anbieter in der Branche. Visa hat für sein Gebührenmodell eine befristete Erlaubnis der Kommission, die zum Jahresende ausläuft.

Kroes erklärte dazu: "Sie wissen genau, wie unsere Politik aussieht." Welche Schritte sie von Visa erwartet, ließ die Kommissarin offen. Sie sei nicht generell gegen Gebühren, diese müssten jedoch dem Verbraucher dienen - beispielsweise könnte mit dem Geld die Sicherheit der Kartennutzung verbessert werden.

Gebühren von Bank zu Bank bis zum Händler
Die derzeitige Gebührenerhebung ist im Detail ausgesprochen kompliziert und für den Karteninhaber kaum nachvollziehbar. Die Bank des Kunden, die auch die Karte ausgestellt hat, stellt der Bank des Einzelhändlers Gebühren in Rechnung, die bei MasterCard bis zu 1,2 Prozent des bezahlten Waren- oder Dienstleistungswertes betragen können. Letztlich kommen laut Kommission die Handelsunternehmen für diese Kosten auf.
ORF

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