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Giftige Schiffslacke ab sofort verboten
Das weltweite Verbot schädlicher Schiffsanstriche gegen Algenbewuchs tritt heute in Kraft. Beschlossen wurde das Verbot bereits vor sieben Jahren.
Das im Lack verwendete Gift Biozid Tributylzinn (TBT) verseucht seit Jahrzehnten die Meere und ist schuld an Wachstums- und Fortpflanzungsstörungen bei Schnecken und Muscheln, so der WWF. |
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"Meilenstein" – mit Schwachpunkten Die Umweltorganisation bezeichnet das Verbot als "Meilenstein", kritisiert jedoch dessen langsame Umsetzung. Außerdem bringe erst die Ratifizierung durch alle 168 Mitgliedsstaaten der UN-Organisation für internationale Seeschifffahrt (IMO) eine langfristige Verbesserung der Situation.
Bisher haben erst 34 Länder das Abkommen unterzeichnet. Sie verpflichteten sich, dafür zu sorgen, dass keine Schiffe mit giftigen Anstrichen unter ihrer Flagge fahren oder ihre Häfen anlaufen.
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Zahlreiche Tiere belastet In die Öffentlichkeit war das Thema in den 80er Jahren gelangt, als die hohe Verschmutzung der französischen Küste durch TBT dem Austernverkauf ein Ende bereitete.
Bei Fischen, Walen und Albatrossen auch fernab der Schifffahrtsrouten konnte das langlebige Gift nachgewiesen werden, weil es über die Nahrungskette weitergegeben wurde.
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Schrittweises Verbot Frankreich hatte bereits in den 80er Jahren biozidhaltige Lacke verboten, die EU zog mit einem Verbot bei kleinen Schiffstypen nach. Ein internationaler Durchbruch im Kampf gegen das TBT gelang jedoch erst mit der Entwicklung eines TBT-freien Schiffsanstrich in den 90er Jahren.
Aufgrund einer zu geringen Anzahl unterzeichnender Staaten war die Konvention aus dem Jahre 2001 bisher nicht in Kraft getreten.
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